1. Was ist die Orthomolekulare Medizin?
Der Name stammt aus dem griechischen orthós (richtig) und dem lateinischen molekular (Baustein) und bezeichnet Substanzen, die auch als sogenannte Radikalenfänger oder Antioxidantien bekannt sind. Diese Vitalstoffe sind für eine normale, gesunde Zellfunktion unerlässlich. Da unser Organismus sie nicht selbst herstellen kann, müssen sie von außen zugeführt werden.
Der zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling, führte die Orthomolekulare Therapie als einen neuen Zweig in der Medizin ein.
2. Wie werden die Antioxidantien zugeführt?
Orthomolekulare Medizin erhält Gesundheit und behandelt Krankheiten durch Veränderung der Konzentrationen von Vitaminen, Spurenelementen, Mineralien und anderen Mikronährstoffen im menschlichen Körper. Zur Vorbeugung reichen in der Regel orale Gaben. Bei der Behandlung von Krankheiten jedoch sind häufig hohe Dosen an Mikronährstoffen erforderlich. Um entsprechend wirksame (therapeutische) Dosen in den Organismus zu bringen, ist eine orale Gabe dann nicht mehr ausreichend. Vitamin C wird z.B. bei Virusinfektionen im Bereich von mehreren Gramm verabreicht. Die Aufnahme höherer Dosen an Vitamin C über den Darm ist aber durch sogenannte Resorptionsgrenzen eingeschränkt. In diesem Fall muss das Vitamin C dann per Infusion verabreicht werden.
3. Indikationen für die Orthomolekulare Medizin
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ohne Zweifel die Basis für eine gute Gesundheit. Leider bleibt bei den meisten Menschen eine solche Ernährung aber ein Wunschgedanke. Nur in den seltensten Fällen deckt die Ernährung den täglichen Bedarf an Vitalstoffen wirklich. Durch Konsum von Genussmitteln wie Industriezucker oder Tabak etc. und vor allem im Krankheitsfall steigt der Bedarf um ein Mehrfaches an. Raucher haben beispielsweise allein schon im Bereich von Vitamin C einen 70% höheren Bedarf als Nichtraucher. Der Mangel an Vitalstoffen führt zu gestörten Stoffwechselprozessen. Genesungsprozesse werden verzögert oder Krankheiten werden chronisch.
Auch die ständig zunehmende Umweltverschmutzung mit Schwermetallen, Pestiziden und einer Vielzahl anderer toxischer Substanzen bedingt, dass unser Organismus mehr Belastungen und Schädigungen ausgesetzt ist.
All diese Noxen geraten über die Nahrungskette oder über die Luft in unseren Körper und begünstigen dort die Bildung sogenannter Freier Radikale.
4. Wie wirkt die Orthomolekulare Medizin gegen freie Radikale?
Freie Radikale sind besonders reaktionsfreudige Atome oder Moleküle, die bei Überlastung von Verbrennungsprozessen in der Zelle entstehen. Radikale spielen bei einer Vielzahl biologischer Prozesse eine wichtige Rolle, können aber auch Zellschäden verursachen, wenn sie durch „Antioxidantien“ nicht wirksam „abgefangen“ werden.
Die orthomolekulare Medizin führt solche Antioxidantien in Form von Mikronährstoffen gezielt zu und dämmt so die Entstehung Freier Radikale wirksam ein. Damit beugt sie nicht nur Zellschäden vor, sondern sie gibt der Zelle bzw. dem Organismus die Möglichkeit, sich von bereits entstandenen Schäden zu erholen.